Handwerker und das Piercing
Handwerker und das Piercing Botond Horvath/shutterstock.com

Es ist eine Tradition dass ausgelernte Gesellen auf die Walz gehen können, wenn sie mit der Ausbildung fertig sind und das für drei Jahre und einen Tag. In ihrer Zunfttracht ziehen die verschiedensten Handwerker, darunter eben Tischler, Dachdecker, Betonbauer, Steinhauer und Steinsetzer, durch ganz Europa und das zu Fuß. Sie gewinnen dadurch nicht nur an Lebenserfahrung, sondern auch durch verschiedene Arbeitgeber an Arbeitserfahrung.

Zu ihrer Tracht gehört der Ohrring, der vor der Abreise von Kollegen gestochen wird. Dazu wird ein Nagel mit Alkohol desinfiziert und durchs Ohr geschlagen. Wer ein Ohr-Piercing besitzt, muss diese Prozedur nicht über sich ergehen lassen. Diese Tradition war kurz vor dem Aussterben und doch ist sie nun wieder zum Aufleben gekommen. Der Ring dient in dem Fall nicht als Notgroschen oder als Belohnung für eine Beerdigung. Er ist in der heutigen Zeit mehr Zeichen des traditionellen Handwerks. Interessant an dieser Stelle ist auch zu wissen, dass das Wort Schlitzohr aus der Handwerkerzunft stammt. Denn zu früheren Zeiten wurde ein Mensch so genannt, dem der Chef den Ohrring aus dem Ohr gerissen hat, weil dieser seinen Meister bestahl. Das Piercing hat also eine lange Geschichte und einige Wörter mit sich gebracht, die es sonst nie gegeben hätte.

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