Ratgeber Piercing Dehnen und Erweitern
Ratgeber Piercing Dehnen und Erweitern Olga Ekaterincheva/shutterstock.com

Sehr viele Piercing Freunde fragen immer wieder wie man richtig dehnt und wie lange das Dehnen dauert.

Als erstes gibt es keine pauschale Antwort auf die Frage wie lange man für das Dehnen eines Piercings benötigt. Die Dauer des Dehnens hängt zumal davon ab, ob beim piercen schon eine größer Nadel oder Punch verwendet wurde. Zum andere hat jeder Mensch ein anderes Gewebe. Beim dehnen sollte man keinen Falschen Ehrgeiß aufkommen lassen, das könnte zu zwei Gefahren führen. Erstens das Einreissen der Dehnungsstelle, was das dehnen erheblich verlangsamen würde.

Das Dehnen von Piercings hat eine sehr lange Kultur. Auch in unserer Gesellschaft werden Piercings inzwischen immer häufiger geweitet, um darin größeren Schmuck tragen zu können. Oft wird dies aus ästhetischen Gründen getan, d.h. es gefällt dem Träger besser. Meist fühlt es sich auch deutlich angenehmer an als z.B. herkömmlicher Ohrschmuck, der nur mit dünnen Drähten gehalten wird. Bei manchen Piercings ist das spätere Dehnen sogar empfehlenswert, um ein Ausreißen zu vermeiden. Normalerweise sollten nur verheilte Piercings gedehnt werden. Es gibt zwar Ausnahmefälle, um z.B. ein schlecht heilendes Piercing durch vorzeitiges Dehnen zum besseren Heilen anzuregen, allerdings sollte dies nur nach Rücksprache mit einem erfahrenen Piercer und nur von diesem durchgeführt werden.

Zum Dehnen werden meist sogenannte Taper verwendet. Das sind konisch zulaufende Stifte aus Stahl oder Acryl. Mit Hilfe von Gleitmittel werden Sie durch das Piercing gedrückt und der neue Schmuck nachgeschoben. Eine andere Möglichkeit sind Dehnungsringe und Dehnungsschnecken, die ständig als echter Schmuck getragen und langsam immer weiter durch das Piercing gedrückt werden. Auf der dünneren Seite sollte ein Gummiring über den Schmuck bis hinter das Piercing geschoben werden, damit er nicht durch den Druck des Gewebes herausrutscht. Der Vorteil dieser Methode ist, daß in wesentlich kleineren Schritten gedehnt werden kann, als wenn Schmuck in den Standardgrößen mit Tapern eingesetzt wird. Wichtig ist, daß nur in kleinen Schritten gedehnt wird.

Bei jeder Dehnung sollte nur Schmuck in der jeweils nächsten Standardgröße eingesetzt werden, wie in den Größentabellen angegeben. Sonst kann die Haut reißen, sich entzünden und Narbengewebe bilden. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann eine komplette, neue Heilungsphase erfordern und ein weiteres Dehnen durch das wesentlich festere Narbengewebe erheblich erschweren. Der Haut sollte darüber hinaus genug Zeit gelassen werden, sich durch das Bilden neuer Zellen wieder zu entspannen und ihre ursprüngliche Struktur zurückzubekommen. Daher sollte frühestens nach ca. 4 Wochen erneut gedehnt werden, wobei dieser Zeitraum allerdings von Piercing zu Piercing und je nach momentaner Größe variiert. Das Dehnen darf bei Piercings in sehr weichem Gewebe, z.B. in den Ohrläppchen, höchstens für kurze Zeit etwas brennen, aber auf keinen Fall bluten oder über mehrere Tage schmerzen. Knorpelpiercings sind erheblich schwerer zu dehnen und meistens recht unangenehm. Auch hier sollte aber keine größere Schwellung entstehen und der Schmerz nach kurzer Zeit abklingen.

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Bei einigen Piercings in weichem Gewebe kann das Dehnen erleichtert werden, indem man etwas schwereren Schmuck trägt oder regelmäßig mit dem Schmuck “spielt”. So dehnt sich das Piercing fast von allein, wodurch oft der nächstgrößere Schmuck sogar problemlos ohne Taper und weitestgehend schmerzfrei eingesetzt werden kann. Allerdings sollte dabei beachtet werden, daß ein Piercing durch zu langes, einseitiges Dehnen eine längliche Form annimmt, was normalerweise unerwünscht ist. Wer nicht selbst dehnen möchte bzw. keine Taper besitzt, sollte dies in einem Piercingstudio durchführen lassen.

Es ist normalerweise üblich, daß dort gekaufter Schmuck auch kostenlos eingesetzt wird. Das Dehnen von Piercings sollte immer nur bei abgeheilten Piercings erfolgen und die Dehnstufen sollten so klein wie möglich sein um eine dauerhafte Schädigung des Gewebes zu verhindern. Empfehlenswert wär eine Steigerung um einen halben Milimeter bis Milimeter alle 4 bis 6 Wochen. Dehnen verlangt Geduld.

Es ist auf jeden Fall zu empfehlen ein Gleitmittel zu benutzen…fetthaltige Cremes würde ich allerdings nicht verwenden, da diese im Stichkanal evtl. verbleiben und ranzig bzw. “schlecht” werden…es gibt ein Gleitmittel Namens xy-jelly, welches bei einigen Händlern, aber auch in Sex Shops erhältlich ist (keine Sorge, es ist absolut verträglich), auch Aloe Vera kann man sehr gut zum Dehnen benutzen (kleiner Tipp: Aloe Vera auch schon ein paar Tage vorm Dehnen an die Stelle auftragen, das macht das Gewebe geschmeidiger) Piercings dehnen Was bedeutet Piercing dehnen, was ist das und wer macht so etwas? Tja, was früher den Piercing Freaks vorbehalten war, wird mehr und mehr allgemein übliche Methode. Was bedeutet Piercings dehnen?

Ganz einfach. Irgendwann hat man/frau vielleicht genug Piercings angesammelt und kommt auf die Idee, mal etwas Neues mit seinem Körperschmuck anzufangen. Doch was tun, wenn man schon überall und jede Art von Piercingschmuck trägt? Dehnen! Zahlreiche auf dem Markt befindliche Tunnels, Plugs und Ringe warten schon auf den Einsatz zum Dehnen der Piercinglöcher. Am beliebtesten ist das Dehnen der Ohrlöcher, Zunge und Brustwarze. Die radikalste und blutigste Methode dabei ist das “Schneiden”. Hier wird mittels Skalpell deas Loch einfach vergößert. Geht zwar schnell, ist aber, wie gesagt blutig und hat mit dem Piecingdehnen nichts zu tun. Wann, wie dehnen? Auf jeden Fall erst nach der kompletten Verheilung des Piercings ans Dehnen denken. Oder gar beim Erstpiercing im Studio den Piercer auf den Wunsch nach späterem Dehnen ansprechen. Möglicherweise wird dann gleich beim Erstpiercen ein größeres Loch gestochen, was das dehnen später vereinfacht und der Schmerz ist eh der Gleiche.

Man sollte auf keinen Fall auf eigene Faust versuchen einfach so mal eben ein größeres Piercing durch das Loch zu drücken. Geh zu deinem Piercer, raten wir dir! Das Ganze hat viel mit Hygiene zu tun, und möglicherweise darf an der Stelle, wo du dehnen willst, gar nicht gedeht werden. Nervenbahnen etc.!!! Gefährlich können Dehnungen des Knorpels (Ohr) werden. Das Knorpelgewebe kann absterben und dein halbes Ohr “abfallen”. Grundsatz: Langsam dehnen! Gefürchtet beim Dehnen von Piercings ist das sog. “Blow-out”. Haut verschiebt sich beim Piercing und vernarbt, was absolut häßlich aussieht.

Denke immer daran: Je größer das Loch umso mehr Schmutz, Keime, Bakterien, Schweiß, Dreck usw. sammelt sich darin. Die Dehnungsbucht kann zu einem ganzen Becken für krankheitserregende Keime werden. Wenn du es schon selbst machen willst, lass dich beim Piercer beraten und dir das Material dazu geben.

 

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